Der Dachs: Körperbau des Dachses (Meles meles)

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Der Dachs ist recht kräftig gebaut. Er besitzt einen relativ kleinen Kopf, einen kurzen dicken Nacken, einen meist keilförmigen Leib und einen kurzen Schwanz. Seine stattlichen Pfoten sind kurz und mit kräftigen Krallen versehen. Kurzum, ein perfekter Körper für schwere Grabungsarbeiten unter der Erde.

Abmessungen

Der Körper eines ausgewachsenen Dachses kann zwischen 70 und 90 cm Länge und 30 cm Höhe aufweisen. Die Länge des Schwanzes beträgt rund 16 cm. Die Weibchen besitzen meist einen ovalen Körper, wobei der der Männchen eher keilförmig ist.
Im Allgemeinen wird der Körper des Rüden größer, schwerer und kräftiger als der des Weibchens. Außerdem besitzen sie einen massigeren Schädel und einen dickeren Nacken.

Rechte Vorderpfote

Rechter Hinterlauf

Die kräftigen Pfoten sind recht breit und besitzen jeweils 5 Zehen. Die Vorderpfoten sind mit extra langen, gekrümmten Krallen von 2 - 3 cm Länge bestückt. Diese Krallen kann der Dachs übrigens nicht einziehen, wie es beispielsweise Katzen können. Der Dachs ist ein Sohlengänger wie es z. B. auch Bären sind. Die Fußabdrücke ähneln sich sogar, wobei der Dachs natürlich viel kleinere Spuren hinterlässt. Ein ausgewachsenes Tier erkennt man an ungefähr 4,5 - 6,5 cm breiten Abdrücken.
Weitere Informationen über die Tatzenabdrücke des Dachses.

Trittsiegel vom Dachs.

Gewicht

Das Gewicht ist abhängig von Alter, Geschlecht, Lebensgebiet und Jahreszeit.
Es variiert dabei bei neugeborene tieren zwischen 75 - 132 Gramm (bei einer Körperlänge von 12 cm, ohne Schwänzchen von 3 - 4 cm).
Ausgewachsenen Weibchen zwischen 6,5 - 13,9 kg und Männchen zwischen 9,1 - 16,7 kg.
Im Frühjahr liegt es zwischen 7 - 13 kg, im Herbst bei 15 - 20 kg.
Dachse sind im Vergleich relativ schwer Tiere. Ein Fuchs bringt zum Beispiel lediglich 3,5 bis 10 kg auf die Waage.

Der bis jetzt schwerste Dachs wurde 1953 in der Nähe Moskaus gefunden und wog stattliche 37 kg.

Pelz

Das Fell des Dachses liegt sehr locker an seinem Körper und ist äußerst widerspenstig.
Er hat einen weißen Kopf mit zwei schwarzen Streifen, die von seiner Schnauze über seine Augen und Ohren bis in den Nacken verlaufen. Die Rückenhaare erscheinen grau, Pfoten und Bauch schwarz und die Schwanzhaare sind ganz und gar weiß.
Der Pelz besteht aus zwei Lagen. Die untere Schicht besteht aus flauschigem weißem Haar, die obere aus steifen, geraden, weißen Haaren von 9 - 10 cm Länge, die jedoch im letztem Drittel des Haares ein schwarzer Streifen von 2 cm haben. Dies sorgt auch für das bezeichnende graue Aussehen. Wegen ihrer Steife und ihrer Abriebsbeständigheit sind die Dachshaare hervorragend für die Herstellung von (Rasier-)pinseln geeignet. Heutzutage werden diese besonderen Pinsel aus dem Fell des nicht bedrohten Schweinsdachses (Arctonyx collaris) aus Asien hergestellt.
Dachse wechseln einmal im Jahr ihr Fell.

Bürsten aus Dachshaar.

Weiße Dachse (Albinos), Semi-Albinos (mit nur schwachen Ausprägungen der schwarzen Streifen) und solche mit roter Farbe sind sehr selten und noch nicht in Brabant gesichtet worden. Die bisher beobachteten Farbunterschiede werden dem Alter des Tieres und der Bodenart, in der es seinen Dachsbau gegraben hat, zugeschrieben.

Albino Dachs

Skelett

Das Skelett des Dachses ähnelt vielen anderen Mardern. Es hält sich im Stehen dicht am Boden und ist ziemlich langgezogen. Die Knochen der Beine sind kurz, aber sehr stark.
Der Rücken des Dachses ist relativ steif. Er kann sich also nicht so biegen und winden, wie es beispielsweise Hermeline, Frettchen oder Katzen es können.
Rüden haben zudem einen Penisknochen (lat. 'baculum' oder 'os penis') wie ihn auch Hunde und Bären haben.

Der Dachsschädel ist massig und stark. Ein ausgewachsenes Tier hat 38 Zähne. Die Verbindung der Kiefermuskulatur am Schädel bewirkt das Wachses eines Kammes, der sich ab dem 10 Monat entwickelt und bis zu 2 cm hoch werden kann. Das Alter eines Dachses lässt sich anhand der Höhe dieses Kammes sowie am Verschleiß des Gebisses bestimmen.
Weitere Informationen über den Dachsschädel.

Das Kiefergelenk ist so verwachsen, das der Unterkiefer beinahe fest am Schädel sitzt.

Alter

In freier Wildbahn kann ein Dachs rund 15 Jahre alt werden, in Gefangenschaft sogar bis zu 19 Jahren. Die Chancen, dass ein Dachs in den Niederlanden dieses Alter erreicht sind allerdings überaus gering.
50 - 70% der Jungtiere sterben vor ihrem 1 Lebensjahr.
Jährlich erliegt rund ein Viertel der landesweiten Population ihren Verletzungen durch Verkehrsunfälle. (Weitere Informationen). Dadurch sterben 90% der niederländischen Dachse, bevor sie ihr 7. Lebensjahr erreicht haben.

Allgemein

Die Pfoten des Dachses sind gleichlang und während des Gehens bleibt sein Körper ungefähr auf gleicher Höhe. Fast immer ist er im gemütlichen Tempo unterwegs. Wird er jedoch erschreckt oder befindet sich in Gefahr, kann er sich zügig mit Geschwindigkeiten von 25-30 km/h bewegen. So einen Spurt hält er jedoch nicht lange durch.
Dachse können zwar gut schwimmen, wobei sie sich wie Hunde bewegen, vermeiden es aber lieber, unnötig nass zu werden.
Dachse haben einen trägen Stoffwechsel. Ein Vorteil davon ist, dass sie wenig Energie verbrauchen und sich deshalb von kleinen Dingen wie Regenwürmern und Käfern ernähren können. Zudem verbrauchen sie wenig Sauerstoff, was ihnen bei ihren Grabungen tief unter der Erde zu Gute kommt.
Wie etliche andere Tiere die viel graben, haben Dachse kleine Ohren. Diese können sie zudem während des Grabens verschließen, was ihnen hilft sie sauber zu halten.
Ein Dachsweibchen hat 6 Zitzen, mit denen sie ihre Jungtiere säugen kann.

Geräusche eines Dachses

Dachse sind im Allgemeinen recht stille Tiere. Sie sind jedoch in der Lage eine große Bandbreite an Geräuschen zu produzieren. Wie nämlich kichernde Laute bei kleinen Dachsen im Rahmen ihres Spieles, brummen, keifen und schreien aus Angst oder Schmerz. Dachse haben - nebenbei bemerkt - überhaupt keine Tischmanieren. Im Gegenteil, sie essen sogar sehr geräuschvoll.
Weitere Informationen über Dachsgeräusche.