Die Wissenschaftler, Paul Stewart und Josephine Wong, Mitarbeiter des britischen Wilderhaltungs- und Forschungsverbandes "Wildcru", haben anhand der Lautäußerungen von Dachsen deren Kommunikation untersucht. Die "Wildcru" (Wildlife Conservation Research Unit) ist Teil der Zoologischen Abteilung der Universität von Oxford.
Der gekürzte englische Bericht zu den Lautäußerungen von Dachsen kann auf folgendem Link nachgelesen werden: https://www.wildcru.org Wir haben die Erlaubnis, die Links zu den Audio-Dateien auf der Website Wildcru direkt zugänglich zu machen.
Kommunikation mittels Lauten ist eine der wichtigsten Methoden, mit denen Signale zwischen Dachsen übertragen werden, ergänzt durch Duftmarken, die ebenso ein wesentlicher Bestandteil von vorallem nachhaltiger Wirkung der Kommunikation sind. Aufgrund von Lautäußerungen sind Dachse in der Lage, die grundsätzliche Stimmung sowie schnelle Stimmungsschwankungen anderer Dachse in der Dunkelheit wahrzunehmen. Dabei erleichtern Laute, die anderen Artgenossen zu lokalisieren, und vor allem zu erkennen. Dachse verfügen, ebenso wie Hunde, über eine individuelle Duftmarke, die sie mittels der Analdrüse absetzen. Ferner markieren sie auf diesem Wege bei ihren nächtlichen Streifzügen neuralgische Wegkreuze, um ihr Revier abzugrenzen, bzw. erkennbar zu machen. Dachse verfügen, wie eingangs dargestellt, über ein überraschend großes und sehr abwechslungsreiches Lautrepertoire, das sich sowohl auf ihre nächtlichen Gewohnheiten als auch auf die Komplexität ihrer sozialen Strukturen bezieht. Die Bedeutung der Laute ist oft abhängig vom Kontext, in welchem sie verwendet werden. Zum Beispiel "knurrt" der Dachs, um seine Verteidigung anzukündigen. Ebenso "knurrt" er, um seine Dominanz herauszustellen.
Das vokale Repertoire der Dachse besteht aus mindestens sechzehn verschiedenen Lauten, bzw. Tönen, die sich von einem langen, tiefen Grollen, zu einem kurzen, hohen Quietschen bis hin zum taubenartigen Gurren beschreiben lassen. Die beschriebenen Laute der Dachse sind in Großbritannien analysiert und in englischer Sprache benannt worden. Die englischsprachigen Begrifflichkeiten möchten wir im Folgenden so übernehmen. Die Begriffe wie "churrs", "keckers" und "purrs", beziehen sich auf die Lautäußerungen erwachsener Dachse, während die Begriffe, "chirps", "clucks", "coos", "squeaks", "wails" auf das Repertoire des jungen Dachses bezogen sind. Die Laute "barks", "chitters", "growls", "grunts", "hisses", "snarls", "snorts" und "yelps" werden sowohl von jungen als auch von erwachsenen Dachsen abgegeben.
Einige Bedeutungen des vokalen Repertoires der Dachse müssen noch geklärt werden, zum Beispiel, warum ein solch scheinbar soziales Tier keinen absolut klar definierten Alarmruf festgelegt hat, mit welchem er andere Artgenossen vor übergeordneten Gefahren warnt. Er äußerst hingegen nur Laute, die Seinesgleichen vor Gefahren warnen, die von anderen Artgenossen ausgehen. Zweifellos gibt es auch Laute, die noch nicht aufgenommen wurden und demnach nicht bekannt sind. Die zu hörenden Aufnahmen wurden zudem in Habitaten erlangt, in denen der natürliche Feind des Dachses, beispielsweise der Wolf, nicht mehr vorkommt.
Diese Begriffe beschreiben die Äußerungen von erwachsener Dachse