Die Dachse pflegen dabei nicht nur gegenseitig ihren Pelz, sie markieren einander auch mit einem Sekret der Analdrüse. Jeder Dachs besitzt seinen eigenen Geruch, und die Mischung aller Düfte sorgt so für einen einzigartigen Familiengeruch. Sie können somit Klanmitglieder und Eindringlinge unterscheiden. In der Paarungszeit verhalten sich Dachse sehr territorial, ist diese aber vorbei, kommt es oft zu "Grenzüberschreitungen". Dachse aus nahe beieinander liegenden Territorien sind häufig miteinander verwandt und besuchen sich sogar ab und zu in ihren Dachsbauten.
Nach der Fellpflege bietet sich Zeit zum Spielen. Vor allem die Jungtiere sind hierbei involviert. Die älteren sind meist etwas gelassener und ernsthafter.
Interaktion mit anderen Tieren
Die schwarz-weißen Streifen auf dem Kopf des Dachses suggerieren anderen Tieren seine Stärke und täuschen außerdem bedrohliche "Waffen" vor. So lassen sie ihn ungestört seiner Wege gehen.
Dachse schenken Tieren, die zu groß oder zu schnell sind um als Futter zu dienen, wenig bis gar keine Aufmerksamkeit. Auf der Suche nach Regenwürmern laufen sie unbeirrt durch Viehherden und drehen auch mal getrocknete Kuhfladen um, in der Hoffnung darunter leckere Mistkäfer zu finden.
Eine erhebliche Abneigung hegen Dachse allerdings gegenüber Kühen, wenn sie über ihren Bau trampeln. Die Gänge stürzen ein und er ist vollkommen ratlos, woher die merkwürdigen Geräusche kommen, die er unter der Erde hört. Er kommt dann erst sehr spät und zögernd aus seinem Bau und bei anhaltender Zerstörung kann es auch passieren, dass er seinen Bau komplett aufgibt.
Dachsbauten sind meist groß genug um auch anderen Tieren Unterschlupf zu bieten. Mäuse, Kaninchen, Iltisse, Steinmarder und sogar Füchse toleriert er mehr oder weniger als Mitbewohner. Sollte er aus Versehen auf einen Wurf junger Kaninchen treffen, könnte es jedoch geschehen, dass er sie isst.
Füchse suchen nur den Schutz einer Höhle auf, wenn sie dauerhaft gestört werden, bei schlechtem Wetter, oder gerade Junge aufziehen. Sie legen freilich keinen gesteigerten Wert auf Reinlichkeit ihrer Zuflucht. So erledigen sie ihr Geschäft in der Höhle und schleppen auch Beute(-reste) hinein. Binnen kurzer Zeit beginnt es fürchterlich zu stinken. Der Gestank und das Getöse junger Füchse führt dazu, dass der Dachs keine Gefahren mehr in seinem Bau wahrnehmen kann. Er wird unter Umständen in einen anderen Teil des Baues umziehen, oder sogar seinen Bau vollends verlassen.
Ein ausgewachsener Fuchs ist zwar über der Erde viel schneller und behender als der schwerfällige, gemächliche Dachs. Doch macht er lieber einen Bogen um ihn aus Respekt vor der Kraft, die der 2 - 3 mal schwerere Dachs besitzt.
Dachse sind verspielte Tiere und spielen manchmal auch mit anderen Tieren sowie Füchse. In der englischen Stadt Camberley hat Paul Wilson in seinem Garten ein ganz besonderer Film gemacht. Paul füttert die wilde Dachse und Füchse in seinem Garten. Bleiben Sie bis zum Ende dran, weil dan zeigt der Dachs seine wahre Verspieltheit.